Bericht Nalana

Aus CK-Wissen
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Ayurveda: Erfolg bei chronischem Cluster-Kopfschmerz, ein Erfahrungsbericht

Hallo zusammen,

ich hatte hier schon länger nichts mehr geschrieben. Vor fast einem Jahr hatte ich meinen Erfahrungsbericht für Boswellia Serrata und einer basischen Ernährung geschrieben. Ich hatte auch ziemlich lange Erfolg mit dem Weihrauch und wenig Verapamil (240mg/Tag). Leider wird das zu Oktober und November bei mir immer schlechter. So auch letztes Jahr und da half der Weihrauch dann auch nicht mehr. Frau Dr. Schweiger aus Österreich (betreut diese Weihrauch Studie) mit der ich telefoniert hatte, bestätigte mir, dass es leider vorkommt, dass bei einer „Episode“ bei chronischem Cluster-Kopfschmerz (CK) sich der Weihrauch so gesehen etwas abnutzt und nicht mehr ausreicht.

Also hatte ich dann letztes Jahr im Herbst wieder mal das ganze Programm mit Krankenhaus, Cortison usw. durchgezogen mit dem Unterschied, dass ich noch etwas anderes zu Verapamil ausprobieren musste, in dem Fall Gabapentin, weil es nicht mehr ging. Eigentlich hatte ich auf Triptan (Sumatriptan) ziemlich heftig allergisch reagiert, aber weil es einfach anders nicht mehr ging (die Schmerzen waren zu stark und die Ärzte überfordert), habe ich dann alle Triptane ausprobiert (stationär) und Zolmitriptan (AscoTop®) und Naratriptan gingen dann auch als Behandlung. Das Gabapentin wirkte schon, aber ab 1500mg wusste ich nicht mehr wo ich wohne, mir fiel alles aus der Hand... es war einfach nur unzumutbar. So ging es nicht mehr weiter und ich war kurz davor arbeitsunfähig zu werden.

Nur ganz kurz: Ich hab chronischen CK seit 1,5 Jahren und wenn ich nichts machen würde, hätte ich 8 Schmerzattacken pro Tag, einen ständigen Hintergrundschmerz und eine dauerhafte Sehunschärfe auf beiden Augen (liegt dann an der ständigen Überreiztheit). Verapamil 480mg hilft es abzumildern, aber es reicht nicht aus. Über 480mg bin ich einfach nur noch müde. Und dieser ständige Hintergrundschmerz macht einen den Tag über ziemlich mürbe. Die Triptane helfen, aber vertragen tue ich es nicht besonders. Nach einem AscoTop® bin ich meistens schon total weggetreten. Nachdem ich letztes Jahr dann zeitweise täglich einen Medikamentenkonsum hatte, der für 28 Jahre nicht mehr angemessen ist und ich auch wusste, dass wenn das so weiter geht, ich in Rente gehen muss, habe ich nach Alternativen gesucht. Zuerst habe ich den Arzt gewechselt. Von der Spezialambulanz der Charité Berlin zum Schmerzzentrum Berlin. Die Betreuung an der Charite war unterirdisch und unzumutbar jedenfalls bei meinem betreuenden Arzt. Zu dem restlichen Team kann ich nichts sagen.

Ich hatte das Glück, dass das Schmerzzentrum in Berlin (1000x besser als Charité und kann ich nur empfehlen!!!! nachdem ich da hin gewechselt bin) wirklich etwas von Schmerzen versteht und mich zur Naturheilkundlichen Ambulanz des Immanuel Krankenhauses in Berlin überwiesen hat, genauer gesagt in die Ayurvedaabteilung. Da sind auch ganz normale Ärzte, nur haben die ihre Facharztausbildung für Naturheilkunde oder für Ayurveda.

Ganz kurz zu Ayurveda

Ayurveda ist nichts Esoterisches oder neumodisches „Spa“ Zeugs, sondern eine alte traditionelle Heilkunst aus Indien ähnlich wie die chinesische Medizin. Ayurveda ist besonders für chronische Krankheiten geeignet. Sehr allgemein ist es wie folgt: Nach Ayurveda besteht jeder Mensch aus einer Kombination von 3 Doshas: Pitta, Vata und Kapha. Jeder hat eine unterschiedliche Kombination. Wird die Konstellation gestört wird man krank. Es ist ein bisschen vereinfacht dargestellt. Das Ganze ist komplizierter und sprengt hier den Rahmen.

Cluster-Kopfschmerzen sind eine Vata-Pitta Störung. Ich weiß, dass klingt jetzt nach etwas abgedrehtem Müll und für unsere Medizin schwer zu verstehen. So ist jedenfalls der Ayurveda Grundsatz. Um die Krankheit in Griff zu bekommen werden die Doshas also wieder ins Gleichgewicht gebracht.

Wie sah das jetzt genau bei mir aus? Also die Behandlung bestand aus einer Ayurveda-Ernährung speziell zur Reduktion von Vata.

Ich kann da jetzt nicht im Einzelnen drauf eingehen. Kurz zusammengefasst bekommt man einen genauen Plan, was man essen soll. Es ist im Grundsatz vegan und ähnlich dem, was ich vorher schon gemacht hatte, aber besser. Dazu gehören auch noch Heiltees speziell gegen diese Schmerzen und auch noch andere Verhaltensregeln. Wer daran interessiert ist, kann mich gerne anschreiben. Ich hatte eigene auf mich abgestimmte Listen und es hat wirklich gut geklappt und ich wurde gut beraten.

Nasyabehandlung

Das zweite war eine Nasyabehandlung: Das ist eine Nasenölbehandlung mit Brami Ghritam (Brami ist der Wirkstoff , ghritam das Fett in dem es gelöst ist). Brami ist eine Pflanze die gezielt im Nervensystem wirkt und auch bei anderen Nervenerkrankungen eingesetzt wird. Dabei wird warmes Öl (Brami ghritam) in die Nase gegeben und man wird mit speziellen Ölen, abgestimmt auf die Störung, massiert.

Diese Behandlungen hatte ich erst 2x die Woche, mittlerweile habe ich mir den Wirkstoff selber bestellt und mache es jeden Tag selber zu Hause. Nur nicht ganz so aufwendig wie in der Naturheilambulanz. Das Brahmi ghritam schmeckt sehr ekelhaft und ist gewöhnungsbedürftig. Aber mit der Zeit gewöhnt man sich daran und später merkt man den Erfolg und dann gibt es keinen Grund mehr das nicht zu nehmen. Man muss es aber vorher wissen wie man es machen muss. Auch da müsste man mich bei Interesse mal kontaktieren.

Erfolg

So, das Wichtigste wie war der Erfolg? Und was hat es gebracht? Ich hatte mit diesem Bericht gewartet, weil ich es erst ein paar Monate probieren wollte. Mittlerweile ist ein ¾ Jahr um und ich denke ich kann schon etwas Aussagekräftiges darüber sagen.

Also der Erfolg war phänomenal. Durch das Öl verschwindet dieser lästige Dauerschmerz und Ernährung und Öl fördern die Reduktion der Attacken. Nach 3 Wochen konnte ich das Gabapentin absetzen. Ich erholte mich Woche für Woche und wurde immer leistungsfähiger.

Nach 3 Monaten habe ich mich getraut das Verapamil runterzusetzen und bin mittlerweile bei 360mg. Ich benutzte seit 7 Monaten keinen Sauerstoff mehr und auch keine Triptane. Ich habe nur noch ein Gefühl im Hintergrund, wenn eine Attacke kommen würde und das statt achtmal vielleicht ein- bis dreimal pro Tag. Manchmal merke ich fast gar nichts mehr und wenn ich mich richtig ernähre, was ich nicht immer so schaffe, habe ich nichts mehr. Ich gehe mittlerweile wieder Vollzeit arbeiten. Mein Job ist manchmal ziemlich stressig und ich arbeite oft über 10 Stunden pro Tag. Es ist kein Problem. Das Öl macht einem keine Nebenwirkungen. Zusätzlich nehme ich noch Weihrauch, aber auch den habe ich um die Hälfte reduziert. Ich werde den bald ganz weglassen.

Jetzt werden manche kritisch denken: Naja die sogenannte Episode oder schlechte Phase (hab es ja chronisch) ist/war vorbei und deshalb ist das wieder so gut geworden. Dem ist nicht so. So gut leben kann ich nur wenn ich alles so einhalte. Bei mir triggert künstliche Zitronensäure genauso schlimm wie Alkohol. Die beiden Sachen sind nicht möglich. Ich bekomme davon noch Attacken, aber deutlich reduziert. Es ist das Öl und die Ernährung, wenn ich es nicht nehme fängt es an mir wieder schlechter zu gehen, habe das schon ausprobiert. Hauptbestandteil ist auch wirklich die Ernährung. Ich muss das so betonen, weil ohne Umstellung wird es nicht gehen und auch keinen Erfolg bringen. Würde ich jeden Tag Fleisch essen geht es nicht. Ich habe das intensiv getestet.

Fazit

Ich kann jedem, der chronischen CK hat und vor allem diesen Dauerschmerz, nur raten es auszuprobieren. Es ist das Beste was ich bis jetzt machen konnte und so gut ging es mir seit das angefangen hat noch nie. Das Verapamil (360mg) habe ich mich noch nicht getraut abzusetzen. Ich genieße es, zurzeit einfach normal alles zu machen. Aber das ist so mein nächstes Ziel. Ein Nachteil an Ayurveda sind die Kosten. Die Krankenkasse übernimmt außer alle 3 Monate eine Sprechstunde beim Arzt für Ayurveda an Kosten nichts. Man muss alles selber zahlen. Bei mir war es so, dass die Ärzte in der Naturheilkunde Cluster noch nie behandelt hatten und sie wollten das unbedingt mal behandeln, deshalb habe ich da Rabatt bekommen. Es ist sonst nämlich ein etwas teures Unterfangen, was sich aber gelohnt hat!

Es reicht hier nicht aus alles genau detailliert zu erklären. 9 Monate Erfahrung sind zu umfangreich. Wer aber daran Interesse hat, kann mir gerne schreiben. Ich helfe da gerne weiter. Der Arzt in der Naturheilkunde ist sehr nett und ich habe mit ihm Emailkontakt. Ich kann da auch gerne Nachfragen, nach kompetenten Adressen in den jeweiligen Städten, weil Ayurveda leider nicht immer gleich Ayurveda ist. Das Immanuel Krankenhaus in Berlin nimmt im Moment dahingehend eine führende Rolle in Deutschland ein, so dass ich Glück hatte.

Bitte nehmt mit mir Kontakt auf, wenn Euch das interessiert und ich denke diese Methode ist besonders etwas für Leute, die es chronisch haben und die fast austherapiert sind und/oder wer diese schlimmen Dauerschmerzen ertragen muss. Es ist auch kein Humbug. Letztendlich ist der Wirkstoff in dem Öl auch ein pflanzliches Arzneimittel und die Ernährung haben ja auch schon Leute gezeigt, dass es funktioniert. Ich finde diese Art von Ernährung nur noch ein bisschen optimierter und wirkungsvoller und diese Kombination mit dem Öl gibt anscheinend das Entscheidende.

Also ich weiß man ist das Ausprobieren leid, vor allem wenn man schon so viel hinter sich hat, aber ein Nachdenken ist es wert!!

In diesem Sinne

Viele Grüße Nalana

Entstanden aus dem Beitrag Ayurveda: Erfolg bei chronischem CK, ein Erfahrungsbericht im CK-Wissen-Forum mit freundlicher Genehmigung der Autorin.

Update 26. November 2013

Hallo zusammen,

ich dachte nach 2 Monaten schreib ich noch einmal ein Update, um über Ayurveda auf dem Laufenden zu halten. Leider hatte sich nach dem letzten Mal nicht wirklich jemand für die Methode interessiert. Also ich möchte noch einmal darauf hinweisen, dass man mich gerne anschreiben kann und ich mit Informationen weiterhelfe.

Also wie ist es weitergegangen?

Ich muss vielleicht so anfangen, dass ich eigentlich um diese Zeit nicht wirklich arbeiten gehen könnte oder wahrscheinlich meine Zeit im Krankenhaus verbringen würde. Die letzten 2 Jahre seit dem es angefangen hat war es leider so und wurde ab Oktober/ November bis Januar immer extrem schlimm (wie auch schon oben beschrieben).

Dieses Jahr ist es wirklich deutlich besser. Es hat sich seit Oktober schon etwas verändert. Ich bin irgendwie ein bisschen müder. Hab auch ab und zu Kopf- oder Kieferschmerzen (aber keine Attacken) und manchmal merke ich doch ab und zu ein kurzes Gefühl, wie bei einem Sonnenbrand. Aber alles so in einem Bereich, dass ich es nicht behandeln muss. (Auf der Skala würde ich eine Stufe 1, höchstens aber bis 3 vergeben, aber das ist selten). Ich brauche weiterhin keinen Sauerstoff und auch keine Triptane.

Beim Verapamil bin ich bei 360 mg, was für diese Jahreszeit bei mir eine Seltenheit ist. Ich war noch kein mal krankgeschrieben und bei mir ist es weiterhin sehr stressig auf der Arbeit und unter 10 Stunden geht da nicht viel. Ich bin allerdings im Moment sehr histaminanfällig und versuche ein bisschen besser auf die Ernährung zu achten. Ich merke einfach ein Unwohlsein oder auch normale Kopfschmerzen oder ein bisschen aufgeregt zu sein, wenn ich histaminhaltige Nahrung gegessen habe. Ernähre ich mich nach Ayurveda hab ich gar keine Beschwerden, ich habe das getestet.

Das Öl was ich beschrieben hatte, habe ich vor 4 Wochen abgesetzt und keine Verschlechterung seit dem bemerkt. Wahrscheinlich werde ich es jetzt nur noch alle 1-2 Wochen einmal anwenden, da es bei mir so Anfang bis Mitte Dezember immer sehr schlimm war und ich das weiterhin als Vorbeugung sehe. Der Hintergrundschmerz ist seit der Behandlung weg!! Was für eine Erholung...

Alles in allem bin ich sehr, sehr zufrieden und ich kann nur jedem raten es wenigstens zu probieren. Ich werde auf jeden Fall weitermachen, damit ich irgendwann ganz auf das Verapamil verzichten kann. Ich glaube auch nicht daran, dass es diesmal ein milderer Verlauf ist. Letztendlich ist das Öl ein pflanzliches Medikament, das im Nervensystem wirkt und durch die Kombination mit Fett (Öl und Wirkstoff) anders als andere Stoffe die Bluthirnschranke überwinden kann, ähnlich wie Antidepressiva, Neuroleptika usw. Wenn Brahmi ghritam (Name vom Öl) die Rezeptoren findet, die das Schmerzgeschehen dämpfen, soll es mir Recht sein.

Ich werde den Verlauf weiter beobachten und aufschreiben.

Viele Grüße

Nalana

Ayurveda: Erfolg bei chronischem CK, ein Erfahrungsbericht - Fortsetzung 2016

Literaturhinweise

Externe Links



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